Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Beschrieb
Die Makula (auch gelber Fleck genannt) ist jene Stelle der Netzhaut mit der wir unsere Umgebung scharf abbilden können. Sie befindet sich in der Mitte der Netzhaut.
Die Netzhaut – und vor allem die zeitlebens arbeitsintensive Makula – ist ein sehr stoffwechselaktives Organ. Im höheren Lebensalter lagern sich häufchenartig Abfallprodukte des Stoffwechsels ab, sog. «Drusen». Diese führen anfänglich zwar nicht zu einer Einschränkung des Sehvermögens, sind aber ein wichtiger Faktor in der Entstehung weiterer Schädigungen der Netzhaut und somit im Fortschreiten der Erkrankung.
Bei der häufigeren (ca. 80–90 %) trockenen AMD kommt es im Verlauf zu einer Zunahme von Grösse und Anzahl der Drusen, zur zunehmenden Zerstörung der darunterliegenden Pigmentschicht der Netzhaut und somit zu einer allmählichen Beeinträchtigung der Sehkraft. Im Laufe der Zeit können durch Brüche und Risse in der Netzhaut kleine undichte Gefässe in die Makula einwachsen, was zu einer Wasserabsonderung (Ödem) oder gar Einblutung führt. Es resultiert ein plötzlicher und massiver Sehverlust. Man spricht dann von einer sogenannten feuchten AMD (ca. 15–20 %).
Auch in unserer westlichen Welt stellt die AMD die häufigste Ursache einer schweren Sehbehinderung dar.
Symptome und Behandlung
Meist bemerkt der/die Betroffene nur ein geringes Schleiersehen oder graue Flecken im zentralen Gesichtsfeld, im Verlauf auch Verzerrungen (gerade Linien werden wellig wahrgenommen). Im Verlauf kommt es zunehmend zu einer Minderung der zentralen Sehschärfe, sodass es im vernarbten Endstadium der Erkrankung zum vollständigen Verlust der Lesefähigkeit kommen kann.
Die Beeinträchtigung der Sehkraft kann bei der trockenen Form der AMD langsam, über Jahre hinweg fortschreiten, hingegen kommt es bei der selteneren feuchten AMD innerhalb kurzer Zeit zu einem plötzlichen und starken Sehverlust. Therapeutische Massnahmen sind leider nur begrenzt und zielen letztlich darauf ab, die im Endstadium entstehende Narbe im Bereich der Makula möglichst klein zu halten und somit die zentrale Sehschärfe auf einem meist niedrigen Niveau zu stabilisieren. Trotz aller Bemühungen kann gerade bei der feuchten Verlaufsform oft nur eine sehr bescheidene Endsehschärfe erhalten werden mit dem Resultat eines zentralen «blinden Flecks», was im Alltag beispielsweise das Erkennen von Gesichtern erschwert bis unmöglich macht.
Verhalten
Je früher eine Makuladegeneration erkannt wird, desto besser stehen die Chancen, das Sehvermögen auch im hohen Alter ausreichend zu erhalten. Regelmässige augenärztliche Kontrollen sind deshalb alle 2 Jahre ab dem 60. Lebensjahr zu empfehlen, wobei Ihr Augenarzt in Abhängigkeit der bestehenden Netzhautveränderungen und Risikofaktoren (z.B. Rauchen, Makuladegeneration in der Familie) auch strengere Kontrollintervalle empfehlen wird.